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Herzlich willkommen! Serdecznie witamy! Добро пожаловать! Welcome! Auf diesen Internetseiten finden Sie Texte, Fotos, Filme und Hörbeiträge, die im Laufe der Internationalen Begegnung 2011 in Auschwitz und Buchenwald entstehen. Neue Beiträge befinden sich in chronologischer Reihung unter "Aktuelles" oder können über die Schlagwörter in der rechten Spalte aufgerufen werden. Die untergeordneten Seiten bieten Hintergrundinformationen dazu. Das Projekt wird vom Maximilian-Kolbe-Werk in Kooperation mit KIK Warszawa und dem Zentrum für Dialog und Gebet in Oswiecim organisiert.

17. Juni 2011

"Auf einem großen und fabelhaften Planeten..."

Photo: Pawel Sawicki
Yuliana Ryazantseva, eine junge Teilnehmerin der Internationalen Begegnung in Auschwitz und Buchenwald, hat erneut ihre Kreativität unter Beweis gestellt - und zugleich gezeigt, welch starken Eindruck der Besuch der Gedenkstätten und die Begegnung mit den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Konzentrationslager und Ghettos hinterlassen hat.

Nachdem sie bereits nach dem ersten Programmteil in Auschwitz ein Gedicht und eine kurze Reflexion über Genozid, Nation und Gedenken verfasst hatte, gibt uns Yuliana mit ihrem jüngsten Gedicht Einblick in ihre Gedanken nach dem Besuch Buchenwalds im März. Lesen Sie hier die Verse in der russischen Originalversion sowie in einer englischen und deutschen Übersetzung.


На большой и сказочной планете
Есть один известный уголок.
Там, как и должно быть, солнце светит,
Озаряя по утрам восток.

Все обычно. Камни под ногами,
Те же небеса над головой.
Но земля усыпана костями
Со времен последней мировой.

Здесь не проходило ни сражений,
Ни боев, в которых кто-то пал,
Но сюда один безумный «гений»
Всех, кто не понравился, согнал.

И стоят безмолвные бараки.
Пусто в них, но много лет назад
Замерзали люди, как собаки,
Каждый день переживая ад.

«Не ариец? Ты достоин сдохнуть!
Никому из нас тебя не жаль».
И фашизм, уже в крови по локоть,
Собирал кровавый урожай.

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Auf einem großen und fabelhaften Planeten
Gibt es eine berühmte Ecke.
Dort scheint, wie überall, die Sonne,
Den Osten morgens beleuchtend.

Alles ist wie üblich. Steine unter den Füßen,
Der gleiche Himmel über dem Kopf.
Doch ist der Boden übersät mit den Knochen
Aus der Zeit des letzten Weltkrieges.

Hier gab es keine Schlachten,
Keiner ist hier im Kampf gefallen,
Ein verrücktes "Genie" aber jagte hierher jeden,
der ihm nicht gefiel.

Nun stehen die stillen Baracken.
Sie sind leer, jedoch vor vielen Jahren
Sind hier Menschen erfroren wie Hunde,
Jeden Tag durch die Hölle gehend.

"Kein Arier? Dann sollst du verrecken!
Keinem von uns tust du leid."
Und so sammelte der Faschismus mit blutigen Händen seine blutige Ernte.

(Übersetzung: Liliya Doroshchuk)

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On a grand and wondrous planet
There is a famous corner.
The sun shines there as bright as anywhere,
Lighting up the East in the morning.

All is usual. The stones under the feet,
The same sky overhead.
But the soil is strewn with the bones
From the time of the last World War.

No battles took place here,
No fights in which someone died,
However, one mad "genius" rounded up here,
Everyone he did not like.

The silent barracks still stand.
They are empty now, but many years ago
People froze here to death like dogs,
Enduring the hell day after day.

"Not an Aryan? You deserve to croak!
None of us feels sorry for you".
And the fascism, blood-stained to its elbows,
Collected the bloody harvest.

(Translation: Liliya Doroshchuk)

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